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Pünktlich in den Kindergarten – eine Herausforderung

Grundsätzlich sollen Kinder ihren Weg in den Kindergarten alleine zurücklegen, also ohne Begleitung von Erwachsenen zum Kindergarten kommen. Das ist keine einfache Aufgabe, denn Kinder in diesem Alter haben noch kein Gespür für Zeit und bis dahin meist noch nie selbst schauen müssen pünktlich zu sein. Im folgenden Erfahrungsbericht beschreibt Nadja, wie es ihr mit ihrer Tochter erging, als diese in den Kindergarten kam.

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Der Kindergartenstart unseres erstgeborenen Kindes, war für uns Eltern vermutlich fast genauso aufregend und bewegend wie für unsere Tochter selbst. Wir mussten unseren Tag neu strukturieren und umorganisieren und hatten anfangs noch viele Fragen wie es so laufen würde. Besonders die Erwartungshaltung, die Kinder sollten nach einer gewissen Übergangsphase alleine zum Kindergarten laufen, machte uns zu schaffen. Grundsätzlich finde ich das völlig richtig und unterstütze diesen Ansatz vollkommen. Zur Kindergartenerfahrung gehört der Weg dorthin dazu und alles was sich zwischen dem Zuhause und dem Kindergarten oder der Schule abspielt. Auch dass sie dabei nicht von Erwachsenen beobachtet werden, bringt für die Kinder sicherlich ganz neue wichtige Erfahrungen mit sich. Ohnehin werden Kinder heutzutage meiner Meinung nach viel zu viel im Mami- oder Papitaxi herumgekarrt. Von einem Termin zum anderen. Das Miteinander mit anderen Kindern beim Spielen im Freien bleibt oft auf der Strecke. Ich war also von Anfang an überzeugt, dass der Kindergartenweg ein wertvoller Erfahrungsraum für Kinder ist. Dennoch beschäftigte uns das Thema in der Anfangszeit recht ausgiebig.

Wie bringen wir den Kids bei, sicher am Kindergarten anzukommen?

Zunächst stellten wir Eltern uns die Frage, wie wir unserem Kind sicheres Verhalten im Strassenverkehr beibringen können, damit es auch sicher im Kindergarten ankommt. Geholfen hat uns dabei, dass wir in der Nachbarschaft einige Kinder hatten, die in der gleichen Kindergartengruppe waren wie unsere Tochter. Sie konnten also zusammen in der Gruppe laufen und waren ausserdem alle die Neuen, was zusätzlich noch für Zusammenhalt sorgt. Das Verhalten auf dem Weg übten wir dann zusammen mit ihnen ein. D.h. die Eltern der Kinder wechselten sich ab, um die Gruppe anfangs zu begleiten und ihnen dabei zu erklären, auf was sie an den entsprechenden Stellen achten müssten z.B. beim Überqueren der Strasse.

Es dauerte nicht lange, da wollten die Kinder von sich aus alleine, ohne uns Erwachsene laufen (eben wie die grossen Kindergartenkinder im 2. Kindergartenjahr). Und nach genügend Probeläufen mit uns Erwachsenen, liefen sie dann alleine.

Schöner Nebeneffekt für uns Eltern: Plötzlich mehr Zeit am Morgen, weil sich das Kind an der Haustür verabschiedet, anstatt es noch in den Kindergarten bringen zu müssen.

Fast jeden Tag Nachrichten von der Kindergarten-Lehrerin, dass unser Kind zu spät kam

Doch mit dem alleine Laufen, war da plötzlich niemand mehr, der die Zeit im Auge behielt und die Truppe ermahnte nicht herumzutrödeln. Folglich kam unsere Tochter (und ihre Gspänli) nun regelmässig zu spät. Immer wieder brachte sie wohlwollende Nachrichten inklusive Tipps von der Lehrerin mit nach Hause, wenn sie wieder zu spät im Kindergarten eingetroffen war.

Wir verlegten die Zeit zu der sie aus dem Haus ging mehrere Male nach vorne. Doch auch dann, kam es noch zu Verspätungen. Auch die Armbanduhr an der Hand mit unserer Erklärung, dass sie im Kindergarten sein müssten, wenn der grosse blaue Zeiger bei der 6 steht, half nicht.

Selbst der teure Time Timer, der auch visuell noch anzeigt wie die Zeit abläuft, brachte keine Besserung bzw. war in Kürze kaputt.

Also verlegten wir die Zeit erneut nach vorne, wann sie das Haus verlies. Für einen Weg den ein Erwachsener ca. 15 Minuten benötigt, haben die Kinder nun 40 Minuten Zeit. Mit diesem „Zeitvorsprung“ wurden die Nachrichten der Lehrerin langsam weniger. Inzwischen kommt es so gut wie nicht mehr vor.

Irgendwie scheinen sie ihren Rhythmus gefunden zu haben oder vielleicht sind sie sich ihrer Verantwortung mehr bewusst geworden, dass sie pünktlich sein müssen und sich nicht grenzenlos Zeit lassen dürfen. Ein Gespür für Zeit hat meine Tochter meines Erachtens immer noch nicht, denn sie fragt auch heute noch, wie lange 10 Minuten sind. Aber irgendwie klappt es nun mit dem pünktlichen Erscheinen.

Anfangs gibt es links und rechts am Wegesrand vermutlich auch noch mehr zu entdecken. Der Weg ist schliesslich irgendwie neu. Auch wenn man ihn schon kennt, jetzt so alleine ohne Erwachsene, gibt es halt doch noch mehr zu entdecken. Nach einer gewissen Zeit, hat man dann vielleicht genug Würmer vom Weg gerettet oder Blumen gepflückt.

Wie dem auch sei, ich glaube für die Kinder ist es eine tolle Erfahrung alleine bzw. in der Gruppe, aber eben ohne Erwachsene ihren Weg zum Kindergarten und zurückzugehen. Meine Tochter hat sich jedenfalls noch kein einziges Mal beschwert oder gesagt sie wolle nicht laufen. Ganz egal wie das Wetter ist und obwohl sie keinen kurzen Weg hat. Offenbar macht es genug Spass den Weg zu gehen…

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