Krippe finden
Magazin Elternblog So lernen Kinder Schwimmen

So lernen Kinder Schwimmen

So lernen Kinder Schwimmen

Wie lernen Kinder Schwimmen und was können wir Erwachsenen tun sie dabei zu unterstützen? Vielen Eltern ist es ein Anliegen, dass ihre Kinder so früh wie möglich schwimmen lernen, denn dafür gibt es viele gute Gründe. Doch wie geht das? Was muss man beachten und wie kann man ihnen das Schwimmen beibringen? Im Gespräch mit Schwimmlehrerin Nicole haben wir die häufigsten Fragen zum Schwimmenlernen geklärt.

Pinnen

Im Video unten erklärt Nicole wie Kleinkinder spielerisch und sicher ans Schwimmen herangeführt werden und wie man Kindern heutzutage das Schwimmen beibringt, denn das unterscheidet sich stark davon wie wir Eltern schwimmen gelernt haben. Sie erklärt ausserdem, was die Kernelemente beim Schwimmen sind, welche Hilfsmittel es gibt und warum Wasser besonders für kleine Kinder eine Gefahr darstellen kann.

Hier findest du die wichtigsten Punkte aus ihren Erläuterungen:

1. Wassergewöhnung zuerst – Sicherheit geht vor

Damit Kinder erfolgreich schwimmen lernen ist es wichtig, dass sie sich im Wasser wohlfühlen und Vertrauen haben. Schon vor den ersten formellen Schwimmübungen sollten Eltern regelmässig mit ihren Kindern ins Wasser – ob Planschbecken, Schwimmbad oder Urlaubspool. Ziel ist es Spass zu haben und positive Erfahrungen zu sammeln – ganz ohne Druck.

2. Schwimmbewegungen entdecken

Wenn man mit gezielten Übungen beginnen will, sollte man die wichtigsten Elemente kennen: Beinschlag, Wasserlage und Gleiten. Anders als früher beginnt man heute nicht direkt mit Brust-, sondern mit Rücken- bzw. Kraulbeinschlag – weil diese der Bewegung beim Gehen ähnlicher ist, ist er für Kinder natürlicher zu erlernen. Siehe Schritt-für-Schritt-Anleitung unten mit Tipps zum Vorgehen.

3. Hilfsmittel gezielt einsetzen

Um Schwimmen zu üben empfiehlt Nicole Poolnudeln oder Schwimmbretter statt Schwimmflügel: Sie fördern freie Bewegungen und helfen, den Schwerpunkt und die richtige Wasserlage zu finden – besonders beim Üben vom Rückenlagen-Schwimmen.

Ausserhalb des Schwimmtrainings, beim Planschen im Planschbecken, am Strand, Pool etc. sind Schwimmflügel ein Muss, um Kinder beim Spielen im und am Wasser zu schützen. Doch sie sind keine Sicherheitsgeräte! Die ständige Aufsicht eines Erwachsenen ist auf mit Schwimmhilfen unerlässlich. Das Kind bitte immer im Blick behalten.

🚶 4. Schwimm-Übungen Schritt‑für‑Schritt

Hier sind fünf aufbauende Übungen:

  1. Beinschlag üben am Beckenrand – setzt euch auf den Beckenrand, bewegt nun die Beine im Wasser auf und ab . So kann sich das Kind komplett auf den Beinschlag konzentrieren.
  2. Rückenwasserlage mit Unterstützung – Eltern halten den Kopf und Rücken und ziehen das Kind langsam durch das flache Wasser. Zunächst noch ohne Beinschlag, es geht nur darum das Kind an die Wasserlage zu gewöhnen. Das ist für manche Kinder noch unangenehm, weil Wasser in die Ohren kommt und sie nicht sehen wohin sie schwimmen.
  3. Nudelschwimmen in Rückenlage – die Schwimmnudel für den Auftrieb wie einen Schal in den Nacken legen und von aussen greifen. Jetzt den Beinschlag machen für den Antrieb hinzufügen. Anfangs das Kind noch etwas unterstützen (evtl. zum Beispiel leicht durchs Wasser ziehen).
  4. Rückenschwimmen ohne Nudel, nur mit Kopfstütze. Dies ist die wichtigste Übung. Das Kind liegt auf dem Rücken im Wasser, der Erwachsene stützt den Kopf mit der Hand. Das Kind sollte darauf achten, dass der Bauch an der Wasseroberfläche bleibt. Der Antrieb sollte nur vom Beinschlag des Kindes kommen. Mehrere Runden mit Pausen üben.
  5. Erste Meter allein schwimmen – schrittweise Reduktion der Kopfstütze. Sobald die vorherige Übung gut klappt, also Beinschlag und Wasserlage gut funktionieren (Bauch an Oberfläche). Anfangs den Kopf noch vollständig stützen. Wird das Kind sicherer, nur noch mit drei, dann mit zwei und zuletzt einem Finger stützen.

Fazit aus dem Video

  • Langsam und behutsam starten – ohne Druck
  • Wassergewöhnung vor Technik
  • Rücken-/Kraulbeinschlag anfänglich statt Brusttechnik
  • Schwimmnudeln statt Flügel fürs Training
  • Schrittweiser Übungsaufbau
  • Individuelles Tempo respektieren
  • Eltern-Kind-Bindung durch gemeinsame Zeit stärken

5. Ab wann können Kinder schwimmen

Frühestens ab vier Jahren können Kinder schwimmen lernen. Dann können sie in der Regel komplexe Bewegungen ausführen und verfügen über die nötige Aufmerksamkeitsspanne.

Doch jedes Kind hat sein eigenes Tempo – manche schaffen die ersten wenigen Meter in Wochen, andere brauchen Monate. Die ersten Meter sind die schwierigsten und die Kinder brauchen dafür am längsten. Mit etwa 5 Jahren gelingt Schwimmenlernen aufgrund des Kopf-Körper-Verhältnisses oft deutlich leichter.

Wie schnell ein Kind schwimmen lernt, hängt von mehreren Faktoren ab. Die Wassergewöhnung ist essentiell. Aber auch die motorischen Fähigkeiten und das Vertrauen zur Bezugsperson sind wichtig.

Und wie bei allem, gilt auch beim Schwimmen: Übung macht den Meister. Daher kann es auch gut sein, dass dein Kind mit dir im 1:1 Unterricht schneller das Schwimmen lernt als im Schwimmkurs.

Mit diesem Konzept begleitet ihr euer Kind liebevoll zum ersten Schwimmen – sicheres Wassergefühl, Spass und Vertrauen inklusive!

YouTube Video
KiMi wünscht viel Freude beim Entdecken und Experimentieren.
KiMi Magazin

Spannende Themen rund um
Familie & Kinder